Werkbetrachtung

 

Bojidar Spassov

 

Vili-Samovili

für Stimme solo

 

 

 

"Vili-Samovili" für stimme solo wurde nach Texten von dern russischen Dichter W. Chlebnikov
komponiert. Als 1919 die Weissgardisten in die. südrussische Stadt Harkov kamen, sollte der
Dichter, damals in Harkov lebend., als Freiwilliger in, diee Armee eintreten. Der einzige Ausweg
aus dieser Situation war, sich in die naheliegende Psychiatrische Klinik, zu begeben, wo er als
'freiwilliger Patient" von Prof. Antimoff sich bereit erlärte, als Objekt wissenschaftlicher
Experimente zu dienen. Der Arzt rettete den Dichter und verlangte von ihm, daß er im
"verrückten" Stil Texte zu bestimmten Themen (etwa Karneval, Mondlicht, Trauer, usw. )
schreiben sollte - zwecks Erforschung von "Fantasie-Verfahren" So kam es zu Chlebnikovs Gedicht "Waldtrauer", in dem Figuren vorkommen wie eine Waldfee, ein Fischer, ein Greis, der als Mensch personifizierte Wind und eine Wassernymphe - eben die namens "Vili-Samovili".
Einige wortspielreiche Fragmente der Dialoge dieser Personen dienen als Textvorlage für diese Komposition.