Rudolf Kelterborn

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Biografie

Rudolf Kelterborn

Der 1931 in Basel geborene Rudolf Kelterborn gehört zu den wenigen Schweizer Komponisten, die sich weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus einen prominenten Namen geschaffen haben. Bereits in den fünfziger und sechziger Jahren fanden Kellerborns Werke internationale Beachtung und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Förderungspreis der Stadt Stuttgart (1961). dem Bernhard?Sprengel?Preis (19621, denn Conrad?Ferdinand?Meyer?Preis (19701 sowie mit dem Kornponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins und Bern Kunstpreis der Stadt Basel !beide 1984).

In seiner Geburtsstadt Basel studierte Keiterborn zunächst an der Musik?Akademie 'Theorie und Komposition bei Gustav Güldenstein und WJalther Geiser. Dirigieren bei Alexander Krannhals) sowie an der Universität bei Jacques Handschin. Danach führten ihn weitere Studien nach Zürich, in die BRD und nach Oesterreich, wo er sich bei den Komponisten Willy Burkhard, Günter Bialas, Wolfgang Former und Boris Blacher sowie beim Dirigenten Igor Markevitch fortbildete. Einen ähnlichen Weg oeschrieb Kelterborn später auch im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Lehrer für Musiktheorie, Analyse und Komposition: Von der Basler Musik?Akadernie (1955?1960) gelangte er an die Nordwestdeutsche Musik?Akademie Detmold 11960?68, 1963 Ernennung zum Professor), danach an das Konservatorium und die Musikhochschule Zürich (1968?75, 1980?83), wo er auch als Leiter der Hochschulabteilung wirkte, und schiiesslich an die Staatliche Hochschule für Musik in Karlsruhe (1980?831. Zwischen 1974 und 1980 war Kelterborn Leiter der Abteilung Musik von Radio DRS, von 1969 bis 1975 ausserdern Chefredaktor der "Schweizerischen Musikzeitung". Ab 1983 amtierte er bis 1994 als Direktor der Musik?Akademie der Stadt Basel. Darüber hinaus entfaltete Kellerborn auch eine rege Tätigkeit als Gastdozent (vor allem eigener Werkel und schuf sich als Autor verschiedener musiktheoretischer und analytischer Schriften einen Namen (Gastvorlesungen in den USA, in England und Japan).

Rudolf Kelterborn löste sich früh von den neobarocken Einflüssen seiner Lehrer und wandte sich seriellen Kompositionstechniken zu, ohne aber sein Schaffen rigorosen Prinzipien zu unterwerfen. Das Primat der strukturellen Klarheit, das später eine eng begrenzte Aleatorik zuliess, mischt sich in seiner Musik mit weit gespannten Ausdrucksbereichen, die häufig in den Werktiteln angedeutet sind (Vier Nachtstücke 1963, Phantasmen 1967, Kommunikationen 1971/72). Die emotionale Direktheit und der szenarische Charakter dieser Instrumentalwerke verweisen auf die Affinität zur Musikdramatik. Neben den Opern Die Errettung Thebens (1960?62), Kaiser Jovian (1964?66), Ein Engel kommt nach Babylon (1975/76), Der Kirschgarten (1979?81), Ophelia (1982/83), Julia (1989/90) und vier Sinfonien für grosses Orchester bildet auch die Kammermusik (u.a. fünf Streichquartette) eine wichtige Konstante in seinem kompositorischen Werk. Zum breiten Ausdrucksspektrum seiner Musik äusserte sich Kelterborn wie folgt: "Der Bogen spannt sich von meditativer oder lyrischer Verhaltenheit bis zu dramatischer Expressivität, von auch kompositorisch?konstruktiv bedingter Distanziertheit bis zu elementarer Direktheit. Der Inhalt, meiner Musik wird bestimmt durch die oft schier unerträgliche Spannung zwischen den Schönheiten dieser Welt, den unerhörten Möglichkeiten des Lebens einerseits und den Ängsten, Schrecken und Nöten unserer Zeit andererseits" Rudolf Kelterborn

Kelterborn betätigt sich auch als Gastdirigent (vor allem eigener Werke); er veröffentlichte musiktheoretische und analytische Aufsätze und Schriften (u.a. "Analyse und Interpretation", Musikreflexionen Band IV, Winterthur 1993) und war u.a. in den USA, in England, China und Japan Gastdozent. Seine kompositorischen Arbeiten wurden in zahlreichen Aufsätzen gewürdigt; in der Reihe "Kölner Beiträge zur Musikforschung" erschien der Band "Die Orchesterwerke Rudolf Kelterborns" von Martin S. Weber (Regensburg 1981), in der Serie "Dossier Musik" der Band "Rudolf Kelterborn ? Komponist, Musikdenker, Vermittler" (verschiedene Autoren, Bern 1993).




 

Werke


Das kompositorische Schaffen Kelterborns umfasst alle musikalischen Gattungen, findet internationale Beachtung und wurde durch zahlreiche Preise ausgezeichnet (u.a. Bernhard Sprengel Preis der deutschen Industrie, Conrad Ferdinand Meyer Preis, Zürcher Radio-Preis, Kunstpreis der Stadt Basel, Komponistenpreis des Schweizer Tonkünstlervereins). Mitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim.

 

Aus dem Werkverzeichnis: Rudolf Kelterborn
Opern "Kaiser Jovian" (Karlsruhe 1967), "Ein Engel kommt nach Babylon" (1977 Zürich und Düsseldorf),
"Ophelia" (Schwetzinger Festspiele 1984 und Berlin 1985), "Der Kirschgarten" (Zürich 1984) sowie die Kammeroper "Julia" (Zürich 1991 mit Gastspielen in mehreren Ländern).
Vier Sinfonien und zahlreiche weitere Orchesterwerke, zuletzt "Namenlos" (6 Kompositionen für großes Ensemble und elektronische Klänge).
Kammermusik in den verschiedensten Besetzungen, in den letzten Jahren die "Ensemble?Bücher" I?III für 10?14 Instrumente (z.T. mit Singstimme) .
Vokalwerke für Chor und für Solostimmen (zuletzt "Vier Sonette" für das Hilliard Ensemble).
Konzertante Werke.
Verlage: Bärenreiter Kassel (Hauptverlag), Bote und Bock Berlin, Edition modern Karlsruhe