Cinque colori

 

 

Auftragskompositionen
Notenbeispiel
Lebenslauf

Krzysztof Meyer

Cinque colori

für Flöte, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug (2001)

 


Altenkirchen, den 28. Februar 2001

"Sehr geehrte Herr Roggan,
sehr gerne schreibe ich ein Stück für Sie und diese Arbeit macht mir viel Freude. Von vielen Musikern habe ich viel gutes über Janus-Ensemble gehört und daher ist meine Freude desto größer.
Mein Stück wird für Flöte, Geige, Cello, Schlagzeug und Klavier geschrieben. Da die Idee in mir herangereift ist und die Partitur fast zu Ende geschrieben, erlaube ich mir, etwas mehr über dieses Stück zu erzählen.

Das dreisätzige Werk erhielt den Titel "Cinque colori", da es in dieser Besetzung fünf verschiedenen Klangfarben gibt. Es ist ein Stück im Charakter einer freien Phanatasie. Diese Art von Form gab mir die Möglichkeit, die Musik zu entwickeln in der Gegenüberstellung von locker miteinander verbundenen Episoden, die in ihrem Ausdruck einen kapriziösen Eindruck vermitteln.
Die Sätze sind überschrieben: gemäßigt, schnell und langsam. Jeder dieser Sätze ist von gleicher Bedeutung für den dramatischen Verlauf des Werkes, obwohl sie sich in ihrer Form unterscheiden. Der erste Satz ist traditionell dreiteilig als ABA-Form gebildet, mit einem bewegtem Mittelteil. Der zweite Satz ist eine Art perpetuum mobile, das sich, allgemein gesprochen, entfaltet wie ein crescendo-diminuendo-Bogen mit einem Höhepunkt genau beim Goldenen Schnitt. Der letzte Satz zeigt Ähnlichkeiten mit der Sonatenhauptsatzform, auch wenn die Ähnlichkeit ganz allgemein und kaum wahrnehmbar ist. Der Höher bemerkt eher eine alles durchdringende Ruhe im ganzen Satzverlauf sowie eine langsame Entwicklung von aufeinander folgenden Motiven - nur eine genaue Analyse würde deren Verflechtung offenlegen.

Mit vielen Grüßen,
Krzysztof Meyer"